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​Afrikabeauftragter der Bundesregierung trifft sich in Altensteig mit afrikanischen Flüchtlingen


Afrikabesuch in Altensteig Afrikabesuch in Altensteig Eine Station seiner Besuchsreise war dabei auch das Altensteiger Café „Wohnzimmer“. Hier traf sich Günter Nooke mit in Altensteig untergebrachten Flüchtlingen aus Afrika sowie Vertretern der Stadt und des Arbeitskreises Asyl. Neben den persönlichen Erfahrungsberichten der Flüchtlinge, tauschte man sich über die aktuelle Unterbringungssituation in Altensteig aus.
Die am Gespräch beteiligten, aus Nigeria und Kamerun geflüchteten, Asylbewerber sind seit einem Jahr in Altensteig wohnhaft. Zuvor waren sie in der Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises Calw in Nagold untergebracht. Ihre Erzählungen zeigten deutlich, aufgrund welch schwerwiegenden und nachvollziehbaren Gründen, die einzelnen Entscheidungen zur Flucht getroffen wurden. Nach einer langen Zeit des Wartens ergeben sich nun erste Möglichkeiten zum „Ankommen“. Ein Aushilfsjob bei einem Landwirt, ein angestrebter Hauptschulabschluss und sogar eine begonnene Ausbildung. Lichtblicke, die Mut machen. Wie allerdings ihr Asylantrag ausgehen wird, ist unklar. Für die Flüchtlinge ist das Altensteiger „Café Asyl“ ein regelmäßiger Anlaufpunkt. Ein Angebot des Arbeitskreises Asyl, sich im Café Wohnzimmer zu treffen, auszutauschen und Fragen zu stellen.
Gesprächsgegenstand waren ebenso die langen Verfahrensdauern im Asylverfahren. Sowohl die Vertreter der Stadt, als auch die Ehrenamtlichen hielten dies für ein wesentliches Problem. Für die Asylbewerber sei die lange Phase der Ungewissheit ein zermürbender Zustand. Es müsse für alle am Verfahren Beteiligten weitaus früher klar sein, wie ein Asylantrag ausgehe.
Im Hinblick auf den afrikanischen Kontinent zeigte Günter Nooke großes Verständnis für die vielen Flüchtlinge, die sich aufgrund der oftmals schwierigen Situationen in deren Heimatländern auf den Weg machen. Die Entscheidungen zur Flucht seien vollkommen nachvollziehbar. Er gab allerdings auch zu bedenken, dass Deutschland nicht jedes Jahr Flüchtlinge in der Größenordnung vom Jahr 2015 aufnehmen könne. Man müsse deshalb die Fluchtursachen bekämpfen. Mit diesem Anliegen sei gerade auch Bundeskanzlerin Angela Merkel auf ihrer Afrikareise unterwegs.
Zum Abschluss fand Günter Nooke lobende Worte für die Leistung der Kommunen und der vielen Ehrenamtlichen in der Flüchtlingskrise, auch hier in Altensteig. Die Eindrücke werde er mit nach Berlin nehmen.