Aktuell

Abbrucharbeiten am evangelischen Gemeindehaus beginnen noch in den Sommerferien

​Raum für Neues

Nachdem die Stadt das Gemeindehaus von der evangelischen Kirchengemeinde erworben hat, werden Ende August die Rückbauarbeiten beginnen. Bis Ende des Jahres soll der Abbruch des markanten Gebäudes in der Rosenstraße abgeschlossen sein.
Am vergangenen Samstag waren Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde Altensteig in Ihrem nun ehemaligen Gemeindehaus, um restliche Möbel und brauchbare Gegenstände auszuräumen. Im Lauf der Woche hatte sich bereits der Posaunenchor mit einem Ständchen von seinen langjährigen Proberäumen verabschiedet. Das markante Gebäude auf der Altensteiger Rosenstraße wird in den kommenden Monaten abgebrochen. Nachdem für die Kirchengemeinde eine Sanierung des 1972 erbauten Gemeindehauses nicht in Frage kam, wurde zunächst eine Renovierung und gemeinsame Nutzung zwischen Stadt und Kirche geprüft. Doch auch diese Machbarkeitsstudie ergab, dass ein solches Projekt wirtschaftlich nicht zu realisieren sei.
 
„Im Zuge der Sanierung der Unteren Stadt“, berichtet Bürgermeister Gerhard Feeß, „entschied der Gemeinderat, das Gebäude zu kaufen und das Areal baureif zu machen.“ Durch die Lage im Sanierungsgebiet werden die Abbruchkosten zu 60 Prozent vom Land Baden Württemberg gefördert. Diese liegen inklusive der Sanierung der Stützmauer voraussichtlich bei einer halben Million Euro. „In den nächsten Wochen werden zusammen mit den Stadtwerken vor allem die Versorgungsleitungen zurückgebaut“, sagt Andreas Bayer, Leiter des städtischen Hochbauamtes. Sowohl in Sachen Fernwärme wie auch für das Glasfasernetz bilde das Gemeindehaus einen Knotenpunkt in der Unteren Stadt und für die Altstadt. „Im Anschluss daran werden die Rückbauarbeiten an der Fassade und im Gebäudeinneren beginnen.“ Dass das Gebäude somit quasi in Schichten und nicht auf die schnelle Art mit dem großen Bagger abgebrochen wird, hängt auch mit der Statik der dahinter liegenden Stützmauer zusammen. Zunächst bleibt der Rohbau des ehemaligen Gemeindehauses noch stehen, und es wird dann die Rückverankerung der Mauer in den Hang angebracht. Derzeit übernehmen Teile des Gebäudes noch diese tragende Funktion. Die Stützmauer wird anschließend passend zur Altstadt mit Sandstein verblendet. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Dann wird sich an der Stelle zunächst eine geschotterte Fläche befinden. „Das Grundstück steht Investoren dann für eine Neubebauung zur Verfügung. Vorstellbar ist für uns ein Wohn- und Geschäftsbau“, sagt Bürgermeister Feeß. Und Bayer ergänzt: „Auch für altersgerechte, also barrierefreie Wohnungen wäre das in der unteren Stadt ein guter Standort.“ In seiner Diskussion um einen denkbaren Ort für ein Gesundheitshaus, hat der Gemeinderat auch diese Fläche ins Spiel gebracht. Problematischer als an dem Standort in der Wilhelmstraße wäre hier jedoch das Parkthema.
Die aktuellen Parkplätze entlang der Rosenstraße werden größtenteils während der Abbrucharbeiten benutzbar bleiben, so Andreas Bayer. Auch der Treppenaufgang in die Altstadt wird bis auf wenige Tage für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.