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Broschüre über Kleindenkmale in Altensteig veröffentlicht


​„Nur was man kennt, kann man auch schützen“


Broschüre Kleindenkmale Die Broschüre „Kleindenkmale erzählen Geschichte(n)“ erscheint zum Projekt-Abschluss in AltensteigIm Rahmen eines Landkreisprojektes haben zahlreiche Ehrenamtliche die Kleindenkmale in Altensteig und den Teilorten
erfasst. Zum Abschluss hat der Leiter dieses Projekts in Altensteig, Oskar Wössner, in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt eine 70-seitige Broschüre mit etwa 120 Abbildungen und Erläuterungen erarbeitet, die dazu beitragen soll, Kleindenkmale als charakteristische Bestandteile der regionalen Kulturlandschaft wahrzunehmen und auch zu schützen. In elf Kapiteln, die Überschriften tragen wie „Kaum beachtete Inschriften“, „Gedenkstätten für die Kriegstoten“, oder „Brunnen – Lebensadern für Mensch und Vieh“ werden die historischen Zeugen aus der Gesamtstadt in Text und Bild vorgestellt. Der Begriff „Kleindenkmal“ ist nicht exakt definiert und kann sehr weit ausgelegt werden. Im Allgemeinen versteht man darunter ortsfeste, freistehende, kleine, von Menschenhand geschaffene Gebilde aus Stein, Metall oder Holz, die einem bestimmten Zweck dienten bzw. an Personen oder Ereignisse erinnern. Sie sind Zeugnisse vom Wirtschaften und Schaffen in der Region, weisen in aller Regel eine handwerkliche Bearbeitung auf und sind oftmals Kunstwerke. Auch an Gebäuden angebrachte, unselbständige Kleindenkmale und bewusst gesetzte Denkmale sind schützenswerte Objekte. Alterungsprozesse in Wind und Wetter stellen für Kleindenkmale eine natürliche Gefahr dar, zumal sie in schadhaftem Zustand oft entfernt werden und damit in Vergessenheit geraten. Auch Bau- und Forstarbeiten gehören zu den Gefährdungsursachen. Um diesen Gefahren entgegenwirken zu können, ist eine möglichst genaue Kenntnis der Objekte wichtig. Deshalb muss die Devise für Kleindenkmale lauten: „Aus dem Abseits ins Bewusstsein!“, so Stadtbaumeister Hermann Unsöld in seinem Grußwort zu der neuen Broschüre. In Altensteig und seinen Teilorten fanden
sich 32 Ehrenamtliche, die sich mit Projektleiter Oskar Wössner dieser reizvollen Aufgabe der Erfassung und Dokumentation von Kleindenkmalen stellten. Schon nach einem Jahr konnte die Arbeit im November 2013 abgeschlossen werden. Insgesamt wurden 643 Kleindenkmale, darunter 392 Grenzsteine, kartiert, skizziert, beschrieben, GPS-geortet, fotografiert und dokumentiert. In Altensteig entstand schon während der Arbeitsphase die Idee zu einer Kleindenkmale-Broschüre. Thomas Gingele rückte dafür viele der historischen Stellen fotografisch ins rechte Licht. Der Landkreis plant für 2016 die Herausgabe einer Dokumentation. In der Überschrift zum Grußwort von Bürgermeister Gerhard Feeß heißt es: „Nur was man kennt, kann man auch schützen.“ Die Kleindenkmale sind neben der kulturhistorischen Bedeutung auch ein touristischer Mehrwert. Sie zu erwandern und dabei deren Geschichte und Zusammenhänge zu verstehen, macht das Kennenlernen Altensteigs und der Region noch interessanter, zumal sich viele Kleindenkmale an historisch und landschaftlich interessanten und reizvollen Stellen befinden.


Oskar Wössner: 
„Kleindenkmale erzählen Geschichte(n)“, herausgegeben von der Stadt Altensteig, erhältlich im Bürgerbüro, in der Stadtbücherei und im Museum im Alten Schloss (3 €).